Gesundheit & Leben
Vegetarische Küche boomt in Zürcher Kantinen
Immer mehr Betriebe setzen auf fleischlose Menüs – nicht nur aus Gesundheits-, sondern auch aus Klimagründen.
Veröffentlicht am 2025-07-09T01:45:31
Von Das Alpentor Redaktionsteam

Die vegetarische Küche erlebt in den Zürcher Betriebskantinen einen bemerkenswerten Aufschwung. Immer mehr Unternehmen setzen auf fleischlose Menüs, die nicht nur gesünder, sondern auch klimafreundlicher sind. Inzwischen gibt es in vielen Kantinen täglich mindestens ein vegetarisches oder veganes Gericht.
Der Trend zeigt sich quer durch alle Branchen – von Banken über Versicherungen bis hin zu Start-ups. Eine Umfrage des Zürcher Ernährungsforums ergab, dass rund 60 Prozent der Kantinenbetreiber ihr Angebot in den letzten zwei Jahren angepasst haben.
Ausschlaggebend sind nicht nur ökologische Überlegungen, sondern auch die veränderten Essgewohnheiten der Mitarbeitenden. Besonders junge Berufstätige achten vermehrt auf nachhaltige Ernährung und fordern mehr Auswahl jenseits von Fleischgerichten.
Ein Beispiel ist die Kantine des Technoparks Zürich, wo inzwischen sogar ein vegetarischer Tag pro Woche eingeführt wurde. Die Resonanz sei durchweg positiv, berichtet der Betreiber: Die Gäste zeigten sich offen für neue Rezepte und ließen sich gerne kulinarisch überraschen.
Gekocht wird mit saisonalen Zutaten aus der Region. Auf der Speisekarte stehen Gerichte wie Linsen-Dahl, Spinatknödel, Gemüselasagne oder Tofu-Teriyaki. Dabei wird auf Frische und Ausgewogenheit geachtet – ohne dabei an Geschmack einzubüßen.
Auch gesundheitliche Aspekte spielen eine Rolle. Studien belegen, dass eine pflanzenbasierte Ernährung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Übergewicht senken kann. Viele Kantinen arbeiten deshalb eng mit Ernährungsberaterinnen zusammen.
Ein weiterer Pluspunkt: die geringeren Kosten. Pflanzliche Zutaten sind meist günstiger als Fleisch – was bei großen Einrichtungen mit mehreren Hundert Mahlzeiten pro Tag auch finanziell ins Gewicht fällt.
Die Stadt Zürich unterstützt die Entwicklung mit dem Programm „Gesunde Ernährung am Arbeitsplatz“. Teilnehmende Betriebe erhalten Beratung, Rezeptvorschläge und Zuschüsse für die Umstellung ihrer Küchen.
Auch in Sachen Schulung tut sich viel: Köchinnen und Köche werden gezielt weitergebildet, um die Vielfalt pflanzlicher Küche auszuschöpfen. Workshops und Austauschplattformen fördern den Wissenstransfer und regen zu kreativen Lösungen an.
Die Rückmeldungen der Mitarbeitenden fallen größtenteils positiv aus. Viele schätzen die leichten, aber sättigenden Gerichte – vor allem in Kombination mit frischen Salaten und hausgemachten Desserts.
Einige Betriebe gehen noch weiter und erheben den CO₂-Fußabdruck jeder Mahlzeit, um das Umweltbewusstsein zu schärfen. Diese Angaben finden sich auf digitalen Speisekarten oder Displays direkt im Essbereich.
Mit dem Boom der vegetarischen Küche zeigt sich: Nachhaltigkeit beginnt auch beim Mittagessen. Was einst als Nische galt, ist längst im Alltag vieler Zürcher Unternehmen angekommen – und könnte Vorbild für andere Städte sein.