Technik & Digitalisierung
Künstliche Intelligenz hilft Zürcher Behörden bei Dokumentenprüfung
Ein neues System erkennt automatisch Fehler und Fälschungen in Anträgen – mit hoher Genauigkeit.
Veröffentlicht am 2025-06-17T07:27:31
Von Das Alpentor Redaktionsteam

Die Zürcher Behörden setzen vermehrt auf künstliche Intelligenz, um die Bearbeitung von Dokumenten effizienter zu gestalten. Ein neu eingeführtes System prüft Anträge und Formulare automatisiert auf Vollständigkeit, Plausibilität und mögliche Fälschungen.
Zum Einsatz kommt die Technologie vor allem bei Einbürgerungsverfahren, Baugesuchen und Bewilligungen im Gewerbebereich. Die KI erkennt anhand von Trainingsdaten typische Muster und kann so Unstimmigkeiten schneller identifizieren als ein menschlicher Sachbearbeiter.
Ein Sprecher der Stadtverwaltung erklärt, dass das System den Mitarbeitenden Arbeit abnehmen, nicht aber ersetzen soll. Die finale Entscheidung über einen Antrag trifft weiterhin ein Mensch – die KI liefert lediglich eine erste Einschätzung.
Die Nutzung der Technologie soll Bearbeitungszeiten verkürzen und die Fehlerquote senken. In einem sechsmonatigen Pilotprojekt wurde die Durchlaufzeit bei Baugesuchen um durchschnittlich 30 Prozent reduziert, gleichzeitig sank die Zahl der Rückfragen erheblich.
Datenschutzrechtlich wurde das System intensiv geprüft. Alle Daten werden auf Servern in der Schweiz verarbeitet, und es erfolgt keine Verknüpfung mit anderen behördlichen Datenbanken. Auch die Algorithmen werden regelmäßig auf Fairness und Diskriminierungsfreiheit überprüft.
Besonders profitieren sollen kleine Unternehmen, die auf schnelle Bewilligungen angewiesen sind. Sie können Anträge künftig digital einreichen und erhalten innerhalb kurzer Zeit eine Rückmeldung, ob noch Unterlagen fehlen oder formale Fehler vorliegen.
Die Zürcher Regierung sieht in der Digitalisierung der Verwaltung einen wichtigen Schritt zur Modernisierung des Service Public. Ziel ist es, Behördenkontakte für Bürgerinnen und Bürger einfacher, schneller und transparenter zu gestalten.
Langfristig könnten ähnliche Systeme auch in anderen Kantonen oder auf Bundesebene zum Einsatz kommen. Zürich übernimmt hier eine Vorreiterrolle – mit einem praxisnahen Projekt, das Effizienz und Vertrauen zugleich fördern soll.