Zürich & Region

Zürich testet neue Smart-Parkplätze in der Innenstadt

Ein Pilotprojekt soll mit Sensoren das Parken effizienter machen und den Verkehr in stark frequentierten Vierteln entlasten.

Veröffentlicht am 2025-07-12T14:47:31

Von Das Alpentor Redaktionsteam

Zürich testet neue Smart-Parkplätze in der Innenstadt

In Zürich wird derzeit ein innovatives Projekt für intelligente Parksysteme getestet. In stark frequentierten Stadtteilen wie der Altstadt und rund um den Hauptbahnhof wurden Sensoren in den Boden eingelassen, die den Belegungsstatus der Parkplätze in Echtzeit erfassen. Die Daten werden an eine App übermittelt, die Autofahrern anzeigt, wo aktuell freie Parkplätze zu finden sind.

Die Stadt Zürich will mit diesem Projekt nicht nur den Parksuchverkehr reduzieren, sondern auch die Umweltbelastung verringern. Nach Angaben des Tiefbauamts verbringen Autofahrer in Zürich durchschnittlich bis zu 15 Minuten auf der Suche nach einem freien Platz – ein erheblicher Beitrag zur Luftverschmutzung und zum Verkehrschaos.

Mit Hilfe der App sollen diese Zeiten nun deutlich verkürzt werden. Zudem wird es künftig möglich sein, über die Plattform direkt Parkplätze zu reservieren und zu bezahlen. Besonders für Lieferdienste und Handwerksbetriebe könnte das eine große Erleichterung darstellen, da die Stellplatzsuche bislang oft mit unnötigen Verzögerungen verbunden war.

Die installierten Sensoren arbeiten mit energiesparender Funktechnologie und sollen laut Hersteller bis zu fünf Jahre wartungsfrei funktionieren. In den ersten Testwochen wurde bereits eine hohe Genauigkeit bei der Erfassung der Belegung festgestellt. Die gewonnenen Daten sollen zudem anonymisiert auch für die Stadtplanung genutzt werden.

Die Reaktionen aus der Bevölkerung fallen gemischt aus. Während viele Anwohner die Entlastung durch besser gelenkten Verkehr begrüßen, äußern einige datenschutzrechtliche Bedenken. Die Stadt Zürich betont jedoch, dass keine persönlichen Daten erfasst oder gespeichert würden – die Technologie erfasse lediglich, ob ein Parkplatz frei oder belegt sei.

Sollte das Pilotprojekt erfolgreich verlaufen, plant die Stadt eine schrittweise Ausweitung auf weitere Bezirke. Auch eine Integration in das überregionale Verkehrsleitsystem wird geprüft. Ziel sei es, Zürich langfristig zu einer smarten Stadt mit effizientem Mobilitätsmanagement zu entwickeln.

Die Finanzierung des Projekts erfolgt größtenteils über städtische Innovationsmittel sowie Beiträge aus einem EU-Förderprogramm für smarte Infrastrukturen. Insgesamt belaufen sich die Kosten des Pilotprojekts auf rund 2,5 Millionen Franken.

Neben Zürich zeigen auch andere Schweizer Städte Interesse an dem Modell. Lausanne und Basel haben bereits Delegationen entsendet, um sich vor Ort ein Bild von der Umsetzung zu machen. Ein Vertreter des Zürcher Stadtrats sprach von einem möglichen „Exportmodell“ für urbane Mobilitätslösungen.

In der Testphase sollen insbesondere Stoßzeiten und Wochenenden analysiert werden, um Rückschlüsse auf typische Nutzungsmuster zu ziehen. Die Ergebnisse dieser Analyse sollen im Herbst veröffentlicht werden und als Grundlage für die weitere Skalierung dienen.

Ob sich das System langfristig bewährt, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch schon jetzt: Die Digitalisierung der städtischen Infrastruktur nimmt Fahrt auf – und mit ihr der Wandel hin zu einer nachhaltigeren Mobilität in der Stadt Zürich.

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